Welch große Worte hier bemüht werden! Aber mal im Ernst: 50 Jahre deutsch-französische Freundschaft, Parnerschaft zwischen Heilig-Kreuz (Sainte-Croix-en-Plaine) und Merdingen, das ist tatsächlich gelebte Völkerverständigung. Über Jahrhunderte waren die Nachbarn diesseits und jenseits des Rheins Erzfeinde. Ein Krieg löste den anderen ab und normalerweise wäre das Spiel nach dem zweiten Weltkrieg weiter so gelaufen. Aber dieses Mal besannen sich die Regierenden und reichten einander die Hand, gepaart mit Städte-/Gemeindepartnerschaften, Austauschprogrammen von Schülern, Lehrlingen, Vereinen, …, Gewerbe, Handwerk, … So wurden die beiden zur zentralen Achse Europas, zum Ausgangspunkt für ein friedvolles Miteinander der Völker in Europa. Tja und wenn das kein Grund zu feiern ist!
Selbstredend wollte die Merdinger Flüchtlingsinitiative „merdingen-hilft“ auch einen kleinen Beitrag zum Gelingen des Festes beitragen. Und was liegt da näher, als das leibliche Wohl zu fördern, also zu kochen. Es wurde munter eingekauft, und wer die Einkaufstüten sah, wusste, da ist Großes im Werden. In zwei Räumen in der alten Schule wurde geschält, geschnibbelt, ausgehöhlt, geweint (so vieeeele Zwiebeln), angebraten, gewürzt, gelacht, geformt, gerollt, frittiert, gequatscht, geknetet, ausgerollt, gebacken, gespült, geputzt, gemalt, … gemeinsam viel gearbeitet, gerade so, als ob man/frau ein großes Familienfest vorbereiten würde. Ja, es war tatsächlich familiär – mehr Völkerverständigung geht eigentlich nicht.
Übrigens, die zubereiteten Speisen, vornehmlich zum direkten Verzehr von der Hand in den Mund – neudeutsch Fingerfood – waren sehr lecker und fanden dann auch guten Anklang auf der Jumelage, auf dem deutsch-französischen Partnerschaftsfest.