Pizzatreff mit orientalischen Gerichten

Zum alljährlichen Pizzatreff des Merdinger Bürgervereins, der sich wachsender Beliebtheit erfreut, haben Flüchtlinge aus vier verschiedenen Nationen und Merdinger Helfer sich einer neuen Herausforderung gestellt: Jede Nation sollte einheimische Essen für mindestens 20 Personen kochen. Das begann mit der Erstellung von Einkaufszetteln im Sprachunterricht, ging weiter mit einem kollektiven Einkauf in Freiburgs orientalischen Supermärkten, der gleich in die Kochaktion auf acht Kochplatten und einem marokkanischen „Mischma“ (Holzkohleofen aus Ton) mündete. Allein das Einkaufen und Kochen verschlang einen Arbeitstag, so dass die am Vortag gekochten neun Gerichte über Nacht gekühlt und am nächsten Tag aufwendig aufgewärmt werden mussten. Für alle Beteiligten ein absolutes Novum, das nicht nur Helfer und Flüchtlinge einander näher brachte, sondern auch den Kontakt unter den Flüchtlingen verschiedener Nationen vertiefte.
orientalisch kochen im Tontopf
Das Wetter zeigte sich als Flüchtlingshelfer, Merdinger und auswärtige Besucher strömten zum Pizzatreff herbei, die Köche und ihre Helfer hatten alle Hände voll zu tun. Natürlich ist eine Auswahl zwischen neun verschiedenen Gerichten für unerfahrene Besucher eine Überforderung. So bot man „Misch-Teller“ an: Gambische „Tiga Maraho“ (Rind in Erdnuss-Soße mit Reis), gambisches „Djemodjem“(Gemüse, Fleisch und Reis), kurdisches „Merischk“ (Hähnchen, Gemüse und Reis), „Berint“ und „Taschrib“ (kurdisches Gulasch mit Gemüse), eine marokkanische und eine algerische Tajine (Schmortopf mit Lamm bzw. Hähnchenfleisch), algerisches „M’Derbu“ (Eintopf mit Fleisch) und als Dessert gambisches „Bene Tine“ (Joghurt und Kokos). Als der Ansturm auf diese Gerichte nicht nachließ, wurde schnell klar, dass jede Nation auch die doppelte Menge hätte kochen können. So mussten Köche und Helfer frühzeitig kapitulieren, nachdem sie satte 120 Gerichte unter die Besucher gebracht und nur begeisterte Rückmeldungen bekommen hatten. Die Feier dauerte trotzdem noch bis in die Nacht und war ein Beispiel für gelebten kulturell-kulinarischen Austausch, wie man ihn im beschaulichen Merdingen noch nie erlebt hat. Schon laufen die Planungen für weitere Kochaktionen. Und die Idee wächst, aus dem Kreis internationaler Köche und ihrer Helfer ein fortbestehendes Angebot für alle zukünftigen Festivitäten im feierfreudigen Merdingen zu machen.
Nach getaner Arbeit

Wer mitwirken oder die Köche einladen will, wende sich gerne an www.merdingen-hilft.de

Weitere Bilder finden sich im „Merdinger Webjournal“.